NS-Zeit-Projekt Lefitz
Es war einmal…
im Culturladen Clenze eine Ausstellung zu den sog. "Ausländerkinder-Pflegestätten" während der NS-Zeit im Wendland. Elisabeth Jung-König und Anette Frank recherchierten seit vielen Jahren und begleiten das Projekt auch in Schulzusammenarbeit und mit kulturellem Rahmenprogramm.
Aktuell können Sie hier Dokumente und Fotos rund um die Einweihung der Lefitz-Gedenkstätte finden. Für weitere Fragen wenden Sie sich gern an Anette Frank.
Erinnern, mahnen, handeln...
es war ein sonniger Tag, der 4.10.14, zur Einweihung
der Gedenkstätte auf dem Clenzer Friedhof, viele waren
gekommen, der Opfer der NS-Zeit zu gedenken, über
die„Ausländerkinder-Pflegestätten“ zu hören und zu
sprechen, das Reden über Unfassbares mitten in
unserem Lebensumfeld zu versuchen...
wir wollen an dieser Stelle der Kirchengemeinde danken
für alle Unterstützung, die wir erfahren haben bei der
Umsetzung der nötigen Vorarbeiten und der Gestaltung
des Tages, Pastor Rieke für seine guten Worte, Erhard
Koch für umsichtige Tatkraft und dem Kirchenchor mit
Frau Köhler, deren Lieder uns gestützt haben zwischen
den Ansprachen,auch wenn die Zeitung vergessen hat sie zu erwähnen,
von ganzem Herzen Dank!
Es war und ist nicht unser Anliegen im Grauen der Geschichte zu versinken, aus eigener Familie wissen wir, wie schwer es ist über die Kindheit in Kriegszeiten zu sprechen, den Fragen zu begegnen. Wir kennen das Schweigen, das unsere Jugendzeit lang selbstverständlich war und wir meinen, daß es an nun der Zeit ist, auch für nachkommende Generationen aufklärend zu beleuchten, was Deutsche und sog.“Zwangsarbeiter“ erleben mussten, und wie schwer das alles nachwirkt, bis ins 3. und 4. Glied...
Wer mit uns sprechen möchte, uns etwas anvertrauen will, kann dies auch gerne anonym tun.
Der Ort Lefitz ist stellvertretend für anzunehmende über 300 „Heime“, 180 sind nachzuweisen, 4 gab es in Lüchow-Dannenberg, und nach Kriegsende einen einzigen Prozess, warum auch immer, zum Geschehen in Lefitz. Die KGS Clenze hat uns zu ihrem Projekttag „Leben und Tod“ am 20.11. 14 eingeladen, unter vielen anderen engagierten DozentInnen und breitgefächerten Themenangeboten fühlen wir uns gut aufgehoben, wunderbar, daß es so etwas heute an der Schule gibt, ein spannender Tag ist zu erwarten. Damit auch kommende Generationen sich mit den Auswirkungen der Schreckensherrschaft und Volks-Verführung in unserer Geschichte befassen können, hoffen wir mit der Gedenkstätte und der Ausstellung dazu einen Beitrag zu mehr Öffentlichkeit zu leisten. Im Schatten der KZs stehe das Geschehen rund um diese vielen Kinder (meist ohne Namen), so hat es ein Artikel 1998 im Stern benannt, er kann per mail oder Post bei uns erhalten werden. Neben der Gedenkstätte auf dem Clenzer Friedhof finden sich auf einer Tafel die aus den Evangelischen Kirchenbüchern dokumentierten Namen der 9 Kinder des Heimes Lefitz, anzunehmen sind weitere Todesfälle.
Anette Frank, 05862 – 987 55 11,
Elisabeth Jung-König, 05844 – 976064